Doccione / Italien

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Reisch-ArtAnfang des 18. Jh. wurde im Vallesanta auf einem Plateu in 850 m Höhe eine aus drei Bauernhöfen bestehende Siedlung, das spätere „Il Doccione“, erbaut.  Der imposante Blick über das Vallesanta – das heilige Tal- , die Berge des Casentino mit den einsamen Wäldern,  inspirierte schon Dante zur Beschreibung  in seiner „Göttlichen Komödie”.

Von einer guten Freundin animiert, die unbedingt in der Toscana bzw. in „Il Doccione“ einen Musik- bzw. Gesangskurs machen wollte, nutzen wir die günstige Gelegenheit um uns dort für eine Woche – natürlich unter den besten kulinarischen Bedingungen – einzuquartieren. Die Entscheidung fiel uns um so leichter, da sowohl das nahe gelegene Arezzo, als auch die gesamte Region Casentino einiges an Kunst und Geschichte zu bieten hatte.

Auf Reisch-Artuns wReisch-Artarteten in Arezzo die musealen Spuren des Architekten, Malers und Kunsthistorikers Giorgio Vasari (1511–1574), die frühesten erhaltenen Werke von Cimabue  (1240-1302) , Lehrmeister von Giotto di Bondone (1276-1337) und Wegbereiter der italienischen Renaissance.  Aber auch der Maler Piero della Francesca (1420-1492) in der Kirche San Francesco mit einem Fresko.

Michelangelo Buonarroti  (1475-1564),  der bedeutendste Künstler der italienischen Hochrenaissance wurde in dem nur unweit gelegenen Dorf Caprese geboren. Die örtliche Burganlage beherbergt heute in dem restaurierten Geburtshaus das  „Museo michelangiolesco“ und bietet dem Besucher einen herrlichen Blick über die Ebene des Casentino.

Reisch-ArtReisch-Art

In unmReisch-Artittelbarer Nähe zu Doccione liegt das Franziskanerkloster La Verna, ein bedeutender Wallfahrtsort. Es war 1214 von Franz von Assisi als Einsiedelei gegründet worden, als er in einer Felsenhöhle des Tafelbergs Monte Penna lebte und der Überlieferung nach hier mit den Vögeln sprach. 1224 soll er hier auch „stigmatisiert“ worden sein. Die Heiligenlegende schreibt: an Händen und Füßen hätten sich plötzlich Wundmale wie bei Christus gezeigt.

Obwohl kaum 50 km von Florenz entfernt,  ist diese Gegend auch heute noch – auch unter Italienern – wenig bekannt. Man kommt im Casentino nicht zufällig vorbei – man muss es wollen, oder wie wir,  speziell dazu animiert werden. Ich habe es jedenfalls nicht bereut: neben einer beeindruckenden Landschaft mit vielen kunstgeschichtlich und historisch bedeutenden Orten, entstand so im Laufe einer Woche ein interessantes Skizzen-Tagebuch mit Motiven aus dem weniger bekannten Teil der Toscana.